Warum wir den Amazon Hype nicht mitmachen

Überall in den Foren und Blogs laufen derzeit Ankündigungen der nächsten Amazon Aktionsschnäppchen die Timeline rauf und runter. Pünktlich mit dem ersten Klick auf Facebook sehe ich dann schon, welche Angebote heute in welchem Timeslot zu finden sind.

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Allerdings habe ich dabei immer ein wenig Bauchschmerzen, klicke aber natürlich trotzdem drauf und schaue nach, was ich brauchen und zu einem sensationellen Schnäppchenpreis abräumen könnte. Nur, um danach zu prahlen, wie billig ich das bekommen habe.

Nur leider hat das „billig“ auch seinen Preis. Und der ist, besonders im Fall von Amazon, sehr hoch. Schlechte Bezahlung, falscher Tarif und die Gewissheit, dass von meinem Geld sicherlich nicht ein Euro beim deutschen Fiskus ankommt.

Versteht mich nicht falsch. Auch ich bestelle oft – nein, viel zu oft – aus Bequemlichkeit oder weil es schnell gehen muss oder weil ich es hier einfach nicht bekommen habe, bei Amazon. Ich möchte auch niemanden dafür verurteilen, sondern nur daran erinnern, dass Amazon immer wieder ins Gerede kommt wegen der Arbeitsbedingungen in ihren Lagern, der Verschiebung von Gewinnen in Steueroasen bei gleichzeitigem Abschöpfen von Subventionen und bei der Auseinandersetzung mit dem Tarifpartner.

Alles nicht schön und deshalb unsere Empfehlung: think global, act local! Kauft bei euch in der Nachbarschaft, dort, wo es noch Beratung gibt, da, wo noch mit Herzblut ein Produkt gehandelt wird und alle ordnungsgemäß ihre Steuern vor Ort abführen.

Nur so können wir das Ladensterben, welches so oft dann wieder beklagt wird, vielleicht aufhalten oder verzögern. Ein Beispiel: in einer Facebook-Gruppe zum Stadtteil Nippes wird bedauert, dass ein alt eingesessenes Spielwarengeschäft die Flügel streckt und schließt. Viele kommentieren ihr Bedauern und beklagen, dass das schade ist und bloß nicht der nächste Handyshop aufmachen darf (davon haben wir hier sehr, sehr viele). Allerdings bestätigen auch die gleichen Leute auf Anfrage, dass sie dort schon lange nicht mehr eingekauft haben und ihre Sachen bequem im Internet bestellen.

So kann es nicht funktionieren. Ich möchte keine Diskussion lostreten und niemanden anprangern, sondern einen Gedankenanstoß geben, vielleicht beim nächsten Kauf doch erst mal in der Nachbarschaft zu schauen. Bei Fotoequipment empfehle ich sowieso meist einen großen Händler in der Kölner Innenstadt, denn das „in die Hand nehmen“ vor dem Kauf hat irre viele Vorteile. Wer es versucht, kann gerne seine Erfahrungen hier in die Kommentare posten. Aber bitte nur gute Erfahrungen 😉 , denn welche Vorteile der Onlinekauf mit sich bringt, wissen wir ja.

Unsere Workshops wird es jedenfalls (hoffentlich) niemals auf Amazon zu kaufen geben. Die bekommt Ihr nur auf dieser Seite oder bei Partnern, die uns gefallen. Auch wenn wir uns manchmal selbst ausbeuten, um noch tollere Events, Kurse und Thementage auf die Beine zu stellen, sind wir doch die ganze Zeit selbstbestimmt und mit Freude dabei.

Unsere Termine findest Du hier, vielleicht ist ja was dabei, wo Du dein neues, in der Nachbarschaft gekauftes Equipment besser kennen lernen kannst. Wir freuen uns auf Dich:

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Foto: Angela W. beim „Entdecke Deine Stadt“ Event Humboldt-Gremberg 

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