Wer bei einem Holifest fotografieren will, muss sich und vor allem sein Material gut vorbereiten. Denn das feine Pulver und die Action bei dem fröhlichen Farbenspektakel stellen den Fotografen vor besondere Herausforderungen. Wir haben den Selbsttest gemacht und versucht, unter einigermaßen realen Bedingungen ein paar Tipps zu sammeln, denn im Netz gibt es zwar viel zum Thema Mehlshooting und Farbenshooting, aber ausschließlich unter kontrollierten Bedingungen.
Vorbereitungen
Für ein Mehlshooting oder Farbenshooting ist es wichtig, die Kamera erst einmal in Sicherheit zu bringen, bzw. einzupacken. Dafür gibt es einige kostspielige Lösungen wie die EWA-Marine Beutel (die auch unter Wasser funktionieren) und Regenbeutel, die man bei Amazon bestellen kann. Wir haben einen Versuch mit Müllbeuteln und Tesafilm gewagt und sind mit der Lösung auch ganz gut gefahren.
Wichtig ist dabei, dem Zoom vom Objektiv genügend Spielraum zu lassen und Augenmuschel und Display frei zu lassen. Hier aber ist darauf achten, dass alle Rillen und Ritzen ordentlich angeklebt sind. Nicht vergessen, vor dem einpacken frische Akkus und eine leere Speicherkarte einzulegen. Und auch die wichtigsten Einstellungen sollten schon gemacht sein, denn unter der Tüte wird alles recht umständlich und fummelig.
Das Shooting
Beim Shooting hilft es, auf den Wind zu achten! Der Staub ist wirklich sehr fein und ich würde alles versuchen, so wenig wie möglich davon in Richtung Kamera – so gut sie auch verpackt ist – kommen zu lassen. Die Einstellungen an Kamera und Blitz sollten vorher stehen, denn wenn es mit dem Farbpulver beim Holifest losgeht, geht alles recht schnell und die Szene verschwindet erst mal im Nebel.
Beim fotografieren werden sehr kurze Belichtungszeiten gebraucht, um den Flug des Pulvers einzufangen und einzufrieren. Hier hilft der Blitz so lange nicht zu viel Farbpulver oder Mehl in der Luft ist. Dann wird es schwierig mit dem Blitz, denn die Partikel reflektieren das Licht und bilden einen Teppich aus Licht. Wer sich mit seiner Kamera und den Einstellungen gut auskennt sollte auf dem C Speicher eine Belichtung ohne Blitz und hoher ISO Zahl abspeichern für die Momente, in denen es zu nebelig ist zum blitzen.
Ansonsten hilft es, den Blitz auf Highspeed-Synchronisation einzustellen, damit kürzere Belichtungszeiten als 1/200 Sekunde möglich sind. Nachteil hierbei ist allerdings, dass der Blitz viel zu leisten hat und die Batterien entsprechend schnell in die Knie gehen. Bei längeren Zeiten ist der Flug des Pulvers nicht einzufangen, außer das Umgebungslicht wird komplett ausgeblendet und nur der Blitz sorgt für das Hauptlicht.
Viel Freude
Eines ist sicher: so ein Holifest zu fotografieren ist sicherlich ein riesiger Spaß. Schon bei diesem kleinen Testshooting kam Freude auf. Was dann erst los sein muss, wenn 100 oder mehr Leute bei so einem Spektakel dabei sind, kann man sich vorstellen, vor allem, wenn man sich mal ein paar Bilder von solchen Veranstaltungen anschaut. Alternativ kann man die Tests auch mit Mehl machen, wenn kein Holipulver griffbereit ist. Die Flugeigenschaften sind die gleichen.
Viel Spaß beim Nachmachen. Postet doch mal Eure Bilder, die Ihr bei einem Mehlshooting oder Holifest gemacht habt. Feuer … (äh: Farbe) frei!