Umbrella Softbox (nicht nur) für unterwegs

Professional 80cm 32in Cloth Octagonal Flash Umbrella Softbox
für knackige EUR 28,99.

Eine namenlose 80cm Umbrella Softbox aus Hongkong macht derzeit die Runde in den Foren und Tests der Kollegen. Für knappe 30 Euro bestellt, verspricht die Umbrelle-Octa-Softbox weiches, gerichtetes Licht mit Schirmfaltmechanik (also schnellstem Aufbau) für den Aufsteckblitz.

Verpackung.

Die Verpackung verlangt Geduld, aber die 15 Minuten Knibbeln an den unzähligen Klebebändern sind nach den gut drei Wochen Reise von Hongkong nach Köln auch kein Problem. Schließlich soll es ja gut verpackt sein und sicher ankommen.

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Zusammenbau.

Da die Softbox als Schirm daher kommt, geht der Aufbau sehr schnell und unkompliziert. Die Verarbeitung gefällt, die Klettverschlüsse für den Diffusor sind ebenfalls ordentlich. Auf jeden Fall scheint sie auch für Einsätze außerhalb der der Studiowände geeignet. Wie sie insgesamt hält, lässt sich aber erst nach einiger Zeit im Einsatz sagen und wird hier dann nachgetragen. Damit die Softbox eingesetzt werden kann, wird zusätzlich ein Schirmneiger benötigt. Bei der Softbox ist keiner dabei. Aber das ist bei diesem Preis auch kein Thema, denn da könnte auch nur Schrott dabei sein, also ist mir eine Konzentration auf das Wesentliche lieber. Für die kostspieligen Lichthelfer, die später in der Softbox zum Einsatz kommen empfiehlt es sich, bei den Schirmneigern die teuren Varianten z.B. von Manfrotto zu kaufen und die Finger von Kunststoffausführungen zu lassen.

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Setaufbau.

Als ersten einfachen Aufbau für den Vergleich steht der Blitz mit Funkauslöser auf dem Stativ, damit die Lichtrichtung später mit der Softbox die gleiche ist. Für das Einstellen des Blitzes, der später komplett hinter dem Diffusor verschwindet erleichtert uns ein Auslöser von Youngnuo die Arbeit. Dieser überträgt nicht nur die TTL Informationen der Kamera an den Blitz, sondern erlaubt auch die manuelle Steuerung über das Menü der Kamera. Beim ersten Aufbau der Softbox auf dem Stativ fällt auch gleich die erste Einschränkung auf. Die Öffnung für das Stativ ist zu klein um die Softbox weit genug neigen zu können. Im Einmanneinsatz sollte man daher ein Galgenstativ verwenden, um die Lichtquelle optimal zum Motiv zu positionieren.

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Das erste Bild ist mit Aufsteckblitz gemacht und dient als Vergleichsreferenz für den Einsatz der Softbox. Die Kamera fotografiert mit einer Blende 8 und 1/100 Sekunde bei ISO 320, somit ist das Umgebungslicht nahezu ausgeblendet. Die Blitzleistung lässt mit 1/32 Leistung genügend Spielraum offen, wenn die Softbox zu viel Licht schluckt.

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Mit der Softbox, bei der der Blitz nach innen gerichtet ist, wird einiges mehr an Lichtleistung benötigt. Schließlich wollen die 80cm Fläche auch gefüllt werden. Gemessen habe ich einen Lichtverlust von 3 Blenden, der Blitz braucht also ohne den Lichtformer 1/4 der Leistung für die gleiche Ausleuchtung wie mit der Softbox. Im Einsatz draußen wird ein zusätzlicher Blitz in der Softbox Sinn machen. Wie weit man damit kommt, zeigen wir in einem der nächsten Tutorials aus dem Praxiseinsatz.

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Ohne den Diffusor werden die Reflexe stärker und die Schatten unruhiger, die Lichtausbeute gewinnt jedoch nicht.

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Natürlich lässt sich das Licht auch bequem per TTL steuern, allerdings nicht ohne die Belichtungskorrektur anzuheben. Bei FEB +2 allerdings sind die Ergebnisse mit den manuellen zu vergleichen.

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Fazit

An einem Galgenstativ oder mit einem Assistenten und Boomstick ist die Sofbox ein wunderbarer Lichtformer mit toller Ausleuchtung, schönem weichem Schatten und sauberem Reflex im Auge. Die Qualität ist ebenso ordentlich wie die Lichtausbeute schon bei einem Aufsteckblitz. Wenn es nach draußen geht macht ein zweiter Blitz im Schirm sicher Sinn, die 80 cm Durchmesser brauchen Power. Das Packmaß und Gewicht überzeugen ebenso und drängen sich für das Studiosetup unterwegs geradezu auf.
Wir freuen uns schon auf die ersten Bilder mit lebenden Modellen und dem Einsatz bei den nächsten Workshops.

Hast Du Fragen zum Beitrag oder Anmerkungen? Immer her damit, wir freuen uns über jeden Beitrag.

Weiches Licht zum Taschengeldpreis. Der Pop Up Flash Diffusor

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Eine günstige Lösung um mit dem Auklappblitz der Kamera ein weicheres und schöneres Licht zu bekommen ist der so genannte Pop Up Flash Diffusor oder Bouncer. Diesen kann man beim Foto Magic Shop über Amazon für schlappe 5,60 € plus Porto bestellen.

Zum Hintergrund: Wenn ich weiches Licht haben möchte, benötige ich eine große Lichtquelle. Damit ist nicht die Stärke der Lichtquelle gemeint, sondern die Fläche der Lichtquelle. Es gilt der Grundsatz: je größer die Fläche der Lichtquelle, desto weicher das Licht.

Der Pop Up Flash Diffusor macht genau das mit dem kleinen Aufklappblitz der Kamera. Er vervielfacht die Fläche der Lichtquelle beträchtlich und macht ein angenehmes weiches Licht.

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Für den Vergleich habe ich einen Aufsteckblitz verwendet, da die Canon 5d über keinen Aufklappblitz verfügt. Ausserdem konnte ich den Blitz so positionieren, dass die Schatten gut sichtbar und vergleichbar sind.

Das erste Bild von Tiger Paul (ich dachte immer, auf der Kirmes gibt es das Los „FREIE AUSWAHL“ gar nicht – bis meine 8-jährige mit diesem riesigen weißen Tiger in der Tür stand!)  ist mit dem Aufsteckblitz ohne Diffusor gemacht. Deutlich erkennbar sind die wesentlich weicheren Schatten, die so mit den üblichen kleinen Bouncern für Aufsteckblitze nicht zu erreichen sind.

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Erstaunlich ist allerdings, wie viel Licht der Diffusor sich genehmigt. Mehr als 2 Blenden musste ich weiter öffnen, bzw. den Blitz heller schalten, um das gleiche Ergebnis im Bild zu erzielen. Für Portraits im Nahbereich, die kleine Produktfotografie und wenn der Blitz nur zum Aufhellen eingesetzt wird, ist die Kraft auch mit dem ohnehin schon schwachen Aufklappblitz sicher noch ausreichend. Wenn aber viel Licht benötigt wird, kommt der Blitz mit dem Diffusor schnell an seine Grenzen. Aber Wunder muss der Diffusor für 5,60 ja auch nicht erfüllen.

Diffusor-3629Wenn die Bilder beim Einsatz des Diffusors zu dunkel sind, hilft es die Blitzbelichtungskorrektur um 2 Blenden zu erhöhen, dann liefert der Blitz genügend Licht, um den Einsatz vom Diffus auszugleichen.

Vorteile:

  • Preis unschlagbar günstig
  • einfache Lösung für den Kamerablitz
  • spürbar weicheres Licht

 Nachteile:

  • etwas fummelig in der Anbringung
  • klaut viel Licht (mehr als zwei Blenden)
  • dadurch eingeschränkt im Einsatz

Der Diffusor ist also eine klasse Lösung für weiches Licht zum Taschengeldbudget. Dafür muss man ein paar Abstriche machen, aber die sind bei dem Preis locker zu verkraften.

Schickt uns gerne Eure Bilder mit diesem oder ähnlichem Lichtsetups und Eure Erfahrung mit solch günstigen Lösungen zur Bildgestaltung mit Licht.

Frohes Blitzen wünscht die Photolodge!

Blitzduell – Das Making of

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Eigentlich wollten wir nur Langzeitbelichtungen vom Rheinpanorama machen. Bis der erste seinen Aufsteckblitz abgefeuert hat.

Alles weitere passierte dann fast wie von selbst. Natürlich wurde zurückgeschossen und dabei lief gerade die Langzeitbelichtung von der Zoobrücke.

Die harten Fakten

Wie sind die Bilder entstanden? Da wir kein Stativ mithatten, weil wir mit dem Fahrrad unterwegs waren, haben wir die Kamera auf die Kameratasche platziert und mit Zeitauslöser zwischen 15 und 20 Sekunden belichtet. Während der Countdown lief haben wir uns auf die Plätze gestellt und Position eingenommen. Jeder hat seinen Blitz auf den anderen gerichtet und einmal manuell ausgelöst. Die Einstellungen beim Blitz waren auf manuell mit eine 1/2 Leistung, also genug um die Personen einzufrieren und schön auszuleuchten.

Dabei spielt es keine Rolle , ob die Blitze nacheinander oder gleichzeitig auslösen, man kann auch einen Blitz manuell auslösen (mit Hilfe der Testtaste) und den anderen im Slavemodus mitblitzen lassen.

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Langzeitbelichtung

Durch die Langzeitbelichtung wird die Umgebung wieder hell, die Brücke strahlt, die Laternen bilden kleine Sternchen und der Fluß sieht aus, wie eine Eisfläche. Dabei waren es an dem Oktoberabend frühlingshafte 20 Grad.

Nach dem Blitzen sind wir noch bis zum Ende der Langzeitbelichtung stehen geblieben, was die schwarzen Ränder um die Personen erklärt.

Wechselt man während der Langzeitbelichtung die Plätze oder verlässt den Platz, scheint das Motiv dahinter beim Endergebnis durch.

Die Aufnahmen sind nur ein wenig mit Kontrast und Belichtung in Lightroom nachbearbeitet. Die Kamera hat mit geschlossener Blende und ISO-Werten zwischen 160 und 320 bei Blende 9-16 zwischen 10 und 30 Sekunden belichtet.

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Weißabgleich

Damit die Personen auf den Bildern richtig dargestellt werden, haben wir den Weißabgleich der Kamera auf Tageslicht oder Blitzlicht gestellt. So werden die Personen farblich richtig wiedergegeben und die Lichter der Umgebung bekommen diesen typischen gelblichen Nachtbilder-Ton.

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Auf der Treppe

Bei den Treppenbildern hat sich Jörg während einer Belichtung auf verschiedene Plätze gesetzt. Stephen ist während der Langzeitbelichtung ins Bild gegangen und hat Jörg mit zwei Aufsteckblitzen angeleuchtet. Die Blitze wurden manuell ausgelöst, bzw. hat der zweite Blitz im Slavemodus mit dem 1. Blitz mitgeblitzt. Die Helligkeit lag bei ca. 1/4 Leistung der Geräte.

 

Zeigt uns Eure Ergebnisse

Habt Ihr auch schon solche Belichtungsexperimente gemacht? Dann freuen wir uns über die Ergebnisse, entweder per Mail an post@photolodge.de oder auf unserer Faccebook Pinnwand: https://www.facebook.com/Photolodge.de

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