Lichtgestaltung mit Wabe

Fotografie besteht hauptsächlich aus dem Spiel mit Licht und Schatten. Und so wendet der Fotograf und die Fotografin viel Zeit damit auf, Licht zu kontrollieren, Schatten zu erzeugen oder vorhandenes Licht so zu lesen, bis das „perfekte Licht“ gefunden ist.

In der Studiofotografie bedeutet das, ich suche nach passenden Lichtformern für meine Blitze, die mir erlauben, das Licht und die Schatten genau meinen Wünschen an das spätere Bild anzupassen.

Die Unterschiede liegen dann vor allem in der Größe und Form der einzelnen Lichtformer. Welcher wann und wofür eingesetzt werden kann, soll hier nicht Thema sein, sondern ein besonderes Zubehörteil für diese einzelnen Lichtformer: die Wabe.

Waben helfen, den Streuwinkel des Lichts einzuschränken und das Licht so besser und kontrollierter auszurichten. Besonders in engen Räumen passiert es, dass das Licht dann nicht mehr richtig zu kontrollieren ist und wild im Raum „herum bounct“. Die Wabe hilft, das zu eliminieren und das Licht genau dahin zu lenken, wo ich es haben möchte. Durch die Konzentration der Lichtrichtung betone ich zusätzlich noch mein Motiv, weil die Umgebung nicht mehr soviel Streulicht abbekommt und damit dunkler wird als das Hauptmotiv.

Beispiel Beautydish ohne und mit dem Einsatz einer Wabe:

 

Der Unterschied ist deutlich. Daher meine Empfehlung: wenn du mit dem Gedanken spielst, dir einen Lichtformer (zum Beispiel auch für den Aufsteckblitz) zu kaufen, dann achte darauf, dass dieser mit einer Wabe geliefert wird. Denn so hast du noch viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten als ohne.

Beispiel mit dem Aufsteckblitz.

Hier sind noch die Vergleichsbilder mit dem Aufsteckblitz ohne einen besonderen Lichtformer. Die Bilder wurden zuerst ohne Wabe mit breitem Streuwinkel, dann mit engem Lichtkegel und zuletzt mit Wabe fotografiert.

 

Im Gegensatz zu Diffusoren hast du mit dem Einsatz von einer Wabe keine Einbußen bei der Lichtausbeute. Die Bilder sind alle mit den gleichen Einstellungen an den Blitzgeräten gemacht.

Wie das in der Praxis ausschaut, zeigt auch noch mal dieses kleine Video, in dem ich den Einsatz bei einer Facebook Live-Übertragung gezeigt habe. Viel Spaß beim Ausprobieren.

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Der Workshop, bei dem du diese und viele weitere Lichttechniken kennen lernst, ist der See the Light Workshop.

Für alle, die noch gar nicht wissen, wie Blitz und seine entfesselte Steuerung funktioniert, gibt es den Workshop: Blitzen Basics mit dem Aufsteckblitz. Danach kannst du deinen Blitz steuern und mit künstlichem und natürlichem Licht spielen.

Wir freuen uns auf deine Anmeldung. 

Kleines Lichtgeheimnis

Vergangene Woche Freitag haben wir dieses Bild auf der Facebookseite der Photolodge gepostet und gefragt, wie viele Lichtquellen bei der Erstellung im Spiel waren.

Wenn du noch ein wenig drüber nachdenken möchtest, solltest du mit dem Weiterscrollen etwas warten und noch einmal genauer hinschauen. Vielleicht erkennst du ja, wie viele und welche Lichtquellen hier im Spiel sind.

Einfach? Sieht man doch sofort? Das freut mich, denn wenn du mit einem flüchtigen Blick erkennst, wie das Licht hier gesetzt wurde, dann hast du sicher auch keine Probleme, spannende Lichtsetups aus mehreren Lampen zu setzen und gleichzeitig noch das Umgebungslicht mit einzubeziehen.

Für alle anderen lohnt sich vielleicht das Weiterlesen. Denn neben dem Tageslicht, das hinter dem Modell – Schauspieler Christoph Wielinger – durch das Fenster fällt, sind tatsächlich noch drei weitere Lichter im Spiel. Zwei von den Seiten und eins hochfrontal über der Kamera. Auf diesem Schema ist zu erkennen, wie die Lichter stehen.

Rechts und links stehen Striplights, die ein weiches, aber dennoch gerichtetes Licht auf das Profil unseres Modells werfen. Diese beiden Striplights alleine machen dieses Licht, eine wunderbare Konturierung der Seiten und tolle Strukturen auf dem Hemd und im Gesicht.

Nur mit diesen beiden Seitenlichtern gefiel mir jedoch die Kopfform nicht so gut, deshalb entschied ich mich für ein Aufhelllicht frontal auf das Gesicht ohne die Hauptcharakteristik der Seitenlichter zu sehr zu schmälern. Das Licht von vorne alleine sieht so aus:

Zusammen bilden diese drei Lichter dann schon das Motivlicht, das wir auf dem fertigen Bild sehen.

Jetzt galt es, den Hintergrund zu gestalten, denn hier war das Licht noch nicht schön. Wir haben uns spontan gegen den Papierhintergrund entschieden und das Fenster mit einbezogen. Da das anhand der niedrigen Belichtungszeit zu dunkel war und damit unrealistisch im Verhältnis zu den Lichtern innen, habe ich die Zeit verlängert und damit mehr Licht durchs Fenster reingelassen. Zu sehen auf diesen beiden Bildern.

Ein genauer Blick auf die Augen offenbart mit den Lichtreflexen zumindest schon mal wie viele Lichtquellen im Spiel sein müssen. Oft lässt sich anhand der Augen auch die Art des Lichtformers und dessen Größe erkennen. Viel Spaß beim Analysieren der nächsten Werbetafeln und Magazinseiten.

Du möchtest wissen, wie du dieses und andere Setups erarbeiten kannst und die Lichter einstellst? Ein einfacher Blitzworkshop ist nicht das richtige, da du die Technik weitestgehend verstanden hast, aber die praktische Umsetzung noch schwierig scheint? Dann empfehlen wir den See the Light Workshop mit der Photolodge, wo es nur am Rande um die Technik geht. Ein Workshop, der sich mit Licht beschäftigt, seiner Wirkung und vielen Spielmöglichkeiten. Und die Fähigkeit das Licht zu lesen bei jedem entfachen will. Schau nach, ob bei den nächsten Terminen einer für dich dabei ist, wir freuen uns auf deinen Besuch im Studio.