Prologue by Photokina – Veranstaltungen rund um die Fotomesse in Köln

235x105_PK2016_Subbrands_S_15-CologneUnlimited_PROLOGUEEine Stadt im Fotofieber! Im September ist es wieder soweit, die Photokina steht an und lockt Fotofans von Hobby bis Profi aus aller Welt in die Domstadt. Sämtliche Kamera- und Zubehörhersteller zeigen ihre aktuelle Ware und Neuheiten, begeisterte Fotografinnen und Fotografen schlängeln sich durch die Stände, testen, tatschen, schauen und staunen. Denn auch das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen.

So wird es unzählige Vorträge und Live-Shootings auf den Bühnen der Photokina geben. Experten aus Praxis und Technik stellen vor, zeigen, wie sie arbeiten und präsentieren die neueste Technik. Wir sind mit dabei und veranstalten im Rahmenprogramm der Photokina einige Workshops und Events. 

Stephen_Melina_Luisa-9916-Quer

Unter dem Namen Prologue by Photokina findet Ihr viele Fotoausstellungen, Veranstaltungen, Fotoworkshops und Tipps, was alles in Köln rund um die Photokina geboten wird. Ich hoffe, wir sehen uns?!

TERMINE2Link

Morgenstund

Early Sunday Morning-1777

Ende November: morgens ist es lange dunkel und abends früh. Da bleibt kaum Zeit draußen bei Tageslicht zu fotografieren. Und ungemütlich kalt ist es meistens auch noch. Die Jahreszeit hat aber nicht nur Nachteile. Da ich im Gegensatz zu Stephen keine Kinder im Säuglingsalter habe und sowieso immer um 5 Uhr wach wäre (oder wann werden die wach?), fiel es mir im Sommer immer schwer mal einen Sonnenaufgang mitzuerleben. Viel zu früh… Jetzt im Herbst und Winter kann ich Sonntags ganz gemütlich um halb 8 aufstehen und finde draußen noch die Tagesanbruchsstimmung vor. Wenig Autos, abseits der Hauptstraßen sogar Stille und außer Joggern und „Partyleichen“ ist kaum jemand unterwegs. Vor wenigen Wochen bin ich morgens früh von Köln-Mühlheim bis zu den Poller Wiesen spaziert und habe hier und da fotografiert. Ein paar Ergebnisse seht Ihr hier. Als ich fertig war, hatte ich den ganzen Tag noch vor mir. Top! Und für nächstes Jahr nehme ich mir vor das mal im Sommer zu machen!

Early Sunday Morning-1807 Early Sunday Morning-1832 Early Sunday Morning-1794Early Sunday Morning-1855 Early Sunday Morning-1863 Early Sunday Morning-1894 Early Sunday Morning-1897 Early Sunday Morning-1933 Early Sunday Morning-1906

Fotowalk durch Solingen City

Solingen-6997-2

Zwei Stunden Zeit in der Innenstadt von Solingen? Die habe ich genutzt für die Spurensuche in meiner Geburtsstadt. Sicherlich wird die Auswahl von diesem Fotowalk der Stadt nicht ganz gerecht, denn neben den tristen, teils verwaisten Einkaufsmeilen gibt es in der Stadt auch wirklich schöne Ecken. Doch dafür muss man ein wenig mehr einplanen, um die alle zu entdecken.

Hier gibt es daher einen kleinen Eindruck von Solingen City durch mein Objektiv gesehen.

 

 

Übrigens, Solingen ist gar nicht so weit von der Photolodge entfernt, wer wissen möchte, wie ich beim Fotografieren vorgehe, der kann sich gerne bei einem Fotoworkshop oder Fotoevent anmelden. Wir freuen uns auf alle aus der alten Heimat.

Solingen-6976

GeoFotowalk. Ergebnisse und Erlebnisse auf unserem Rundgang in der Kölner City.

Wie plane ich meinen nächsten Ausflug oder Urlaub aus fotografischer Sicht? Wie schaffe ich es zur richtigen Zeit, beim richtigen Licht am richtigen Ort zu sein? Wie fotografiere ich Sehenswürdigkeiten, bekannte Plätze auf neue Art und Weise?

20150809-Photolodge Geochaching-5025

Diesen und weiteren Fragen haben wir uns beim GeoFotoWalk von Globetrotter Ausrüstung Köln und der Photolodge am vergangenen Sonntag zum wiederholten Male gestellt. Mit Geotagger und Kamera ausgerüstet, versuchten wir auf ausgetretenen Pfaden einiger gewöhnlicher Hotspots der Kölner Innenstadt, Neues zu entdecken und Gewohntes neu in Szene zu setzen.

Die verwendete Fototechnik oder Ausrüstung stand dabei erst mal im Hintergrund, wichtiger war das Motiv, die Herangehensweise und das Auge fürs Detail. Dabei haben wir intensiv fotografiert und die Ergebnisse besprochen. Was gefällt, was stört im Bild, was kann ich besser machen, was habe ich vielleicht übersehen.

WH_26

So kennen zum Beispiel die meisten Menschen die Ansicht des markanten Peek&Cloppenburg Gebäudes auf der Schildergasse, stellt sich also die Herausforderung, was anderes aus dem Gebäude herauszukitzeln, eine Ansicht, ein Detail, Strukturen, oder ein Element, das bislang noch nicht auf Bildern zu sehen war.

Das soll nicht dazu führen, die übliche, allseits bekannte Ansicht einer Sehenswürdigkeit zu vernachlässigen, aber viel zu oft erwischt man sich dabei, danach nicht weiter nachzuschauen, was den Spot, das Gebäude, das Denkmal eigentlich ausmacht – was die besonderen Einzelheiten und Alleinstellungsmerkmale sind, eben das, was so einen Platz zu einem Hotspot macht.

Die Bilderauswahl von Jörg:

So sind wir einen Tag, begleitet von unserer geplanten Route mit dem GPS, an verschiedenen Hotspots der Kölner Innenstadt vorbei gelaufen und haben uns intensiv mit den Motiven, dem Sonnenstand und der Fototechnik auseinandergesetzt.

Die Bildauswahl von Wolfgang:

Hier sind noch ein paar Eindrücke von unserem Rundgang. Wer auch mal mit uns mitlaufen möchte, trägt sich am besten in unseren Newsletter ein, wo wir regelmäßig über neue Termine und Events informieren. Wir freuen uns auf Euch.

FÜR DEN PHOTOLODGE NEWSLETTER EINTRAGEN

Bilder von Stephen:

Fotocredits: Frank, Jörg, Wolfgang, Stephen

Facebook knackt die 900er Marke

Über 900 Leute folgen mittlerweile unserer Facebookseite

Als kleines Dankeschön dafür haben wir auf genau dieser Seite dazu aufgerufen, das mit einem YEAH oder HIER zu kommentieren und unter den Kommentierenden einen 90€ Gutschein zu verlosen.

Auslosung-7334

 

Exakt 22 Menschen sind diesem Aufruf gefolgt. Was uns daran besonders freut: darunter sind etliche Leute, die bereits einen Workshop, Fotokurs oder ein Event besucht haben. Es macht also Spaß, mit der Photolodge das Fotografieren zu lernen oder mit Gleichgesinnten neue Techniken beim Blitzen und Umgang mit Menschen vor der Kamera zu üben (der Gewinner war auch schon mal dabei).Auslosung-7335

Die Auslosung haben wir fotografisch dokumentiert, beim Zettel-reißen und falten und habe ich mich zwischendurch gefreut, dass es nicht mehr Kommentare waren. Denn 22 kleine Zettel zu reißen und zu falten dauert ein wenig (klar, wir hätten das auch mit einem Online-Tool machen können, aber wir mögen echte Handarbeit, genau so, wie beim Fotografieren eben auch).

Auslosung-7336

Lange Rede kurz: der Gewinner heißt Andreas Over, so sein Name bei Facebook.

Bitte schicke uns eine Nachricht über Facebook mit Deiner Mailadresse, damit wir Dir den Code für den Warenkorbrabatt zuschicken können.

Auslosung-7338

Die Photolodge auf Facebook

Wie wäre es zum Beispiel mit dem Komplettkurs, der wieder am 12. August im HUNDERT45 startet und in 6 Terminen viel Basiswissen vermittelt? Gespickt mit kleinen Hausaufgaben beschäftigen wir uns insgesamt rund 18 Stunden mit vielen Basics und Softskills der Fotografie mit der Digitalkamera. Dafür solltest Du mindestens eine Systemkamera oder Premium-Kompaktkamera Dein eigen nennen, damit es genügend Möglichkeiten gibt, in die Einstellungen eingreifen zu können.

Der Komplettkurs bei der Photolodge

Wer noch keine Kamera hat, sich eine zulegen möchte und noch nicht genau weiß, was man da beachten muss oder was man überhaupt braucht, kann auch gerne anrufen, Stephen gibt ein paar Tipps am Telefon und kann mit ein paar Fragen herausfinden, welcher Kameratyp Du bist. Auf der Kontaktseite findet ihr die Nummer.

Zur Kontaktseite

Allen anderen TeilnehmerInnen möchten wir herzlich fürs Mitmachen danken und wir überlegen jetzt schon mal, was wir denn machen, wenn wir die 1000 Facebookies voll haben.

Viele gute Bilder wünscht das Team Photolodge

FotoTV spendiert Portrait Einsteigerkurs

FotoTV-PortraitCD

Heute morgen kam ein Päckchen von FotoTV.de an, bis zum Rand gefüllt mit dem Einsteigerkurs: „Perfekte Portraits mit einfachen Mitteln“.

Vielen Dank an FotoTV, die uns die DVDs als Ontop-Bonus für unsere Workshops zur Verfügung gestellt haben. Und dieser Bonus hat es wirklich in sich. Neben vielen Tipps zur richtigen Bildgestaltung gibt es auch Filme zur Nachbearbeitung. Eben alles, was Du brauchst, um Deine Portraits auf den nächsten Level zu heben. Und mit einem Verkaufspreis von 19,90 € auch ein preislicher Mehrwert für unsere TeilnehmerInnen.

Zum Beispiel

Ein Tipp von der DVD schon mal hier Blog: Kennst Du schon die alte Fotografenregel: „Hintergrund macht Bild gesund“? Nein? Dann jetzt. So komisch sich diese platten Sprüche auch immer anhören, so einprägsam sind sie auf der anderen Seite auch.

Was ist damit gemeint? Wenn Du ein Motiv im Auge hast und es fotografierst, zum Beispiel einen Menschen, so fällt unser Fokus beim Fotografieren allzu oft nur aufs Motiv und zu wenig auf den Hintergrund. Störende Elemente, Ablenkungen, schiefe Linien, die nicht ins Bild passen, entdecken wir dann erst später am Rechner, wenn wir uns die Bilder anschauen. Nur dann ist es leider zu spät.

Also hier der Tipp: beim Fotografieren und beim Betrachten der ersten Bilder immer auch einen Blick auf den Hintergrund werfen. Stört was? Ist was im Weg, was lenkt den Blick ab? Oft reicht ein Schritt zur Seite und mein Motiv verdeckt die störenden Elemente im Hintergrund. Oder man kann den Hintergrund auch einfach aufräumen, wenn das Bild zu hause gemacht wird. Wie bei diesem Bild; einmal die Fototasche rechts unten weggestellt und die Jacke oben auf dem Barhocker woanders hingehangen, und schon wäre das Bild wesentlich aufgeräumter und ordentlicher.

H45-Jan15-6856

Viele weitere Tipps und ausführliche Erklärungen sind auf der DVD drauf und auch auf der Webseite von FotoTV zu finden.

FotoT… was?

Wer FotoTV noch nicht kennt, sollte mal einen Blick auf die Webseite riskieren. Die Mannschaft rund um Gründer und Inhaber Marc Ludwig hat sich voll und ganz der Fotografie verschrieben. In über 1500 Videos gibt es neben klassischen How-to-do Tutorials viel aus der Geschichte der Fotografie, Fotografenportraits, technisches Hintergrundwissen, das richtig in die Tiefe geht und ausführliche Bildbesprechungen.

Viele bekannte Tutorialhelden haben schon bei FotoTV ihr Gesicht in die Kamera gehalten. Mit dabei sind Namen wie Martin Krolop, Eberhard Schuy, Ralph Man, Benjamin Jaworski, Mike Larson oder Felix Rachor. Alles Experten auf ihrem Gebiet. Es lohnt sich also, mal einen Blick auf den Foto-Sender zu werfen, der nicht nur liefern will, sondern auch von der Interaktion seiner Mitglieder lebt.

Du möchtest eine der DVDs haben?

Nichts einfacher als das. Sei einfach dabei bei einem der kommenden Photolodge Workshops und Du bekommst eine der DVDs geschenkt.

TermineLink

(Das Angebot gilt, so lange der Vorrat reicht. Ein Anspruch auf den Erhalt einer DVD besteht durch Buchung eines Workshops oder Kurses bei der Photolodge nicht.)

Wer nicht so lange warten möchte, kann die DVD auch gleich bei FotoTV bestellen.
Wir wünschen viel Spaß beim ausprobieren und viele gute Bilder.

 

Entdecke Deine Stadt: Humboldt/Gremberg. Die Reportage.

Manuela_1442

Der TV Bericht zum Event wird am Mittwoch, den 3. September 2014 um 19:30 Uhr im WDR, Lokalzeit Köln ausgestrahlt. Lasst die Einschaltquote in die Höhe gehen! In der Mediathek vom WDR ist der Beitrag noch weitere 7 Tage zu sehen.

„Was macht Ihr hier?“, fragt der Wirt im Café Amin freundlich mit französischem Akzent. Aufs Foto will er nicht, sein Laden besser auch nicht – „soll ein Geheimtipp bleiben“ sagt er und zwinkert mir zu. Er bringt uns die ersten Milchkaffees, empfiehlt für die nächste Runde aber den frischen Pfefferminztee, eine marokkanische Spezialität aus seiner Heimat.

Wir fallen auf im Veedel, als wir mit acht FotografInnen zusammensitzen um uns für die Reportage Humboldt/Gremberg vorab zu besprechen. Und das liegt nicht nur am Fernsehteam vom WDR, sondern auch daran, dass man sich im Viertel kennt. Die Menschen grüßen einander auf der Straße, bleiben stehen und sprechen kurz, fragen nach der Familie, sind interessiert und aufmerksam. Wenn jemand nicht hier wohnt oder arbeitet, also fremd ist in der Taunusstraße, fällt das sofort auf. Dafür wären die Kameras um den Hals noch nicht einmal nötig gewesen.

Wie eine Gruppe bunter Hunde

ManuelaDetlef-DetailDetlef_2356

Das können auch Yvonne und Detlef nicht verheimlichen. Sie fallen in unserer Gruppe sofort als „Einheimische“ auf, werden auf der Straße angesprochen: „Und, wie geht es?“ fragt Brigitte Stemmer, die Wirtin vom Lamäng, die gerade auf eine Zigarette vor die Tür gekommen ist. Yvonne und Detlef haben noch nicht fertig erklärt, warum wir eine Fototour durch ihr Viertel machen, da legt Brigitte bereits los: „Es gibt keinen Grund, hier nicht vorbeizukommen. Man muss einfach das Miteinander erleben und merken, dass es funktionieren kann. Die verschiedenen Nationalitäten, die hier zusammenkommen, das ist das Schönste, was es gibt.“ Einmal hat sie eine Fußballwette mit einem Gast verloren und musste sich als Punkerin verkleidet vor ihre Hausbank setzen und Geld schnorren. Sie war dabei so erfolgreich, dass sie von dem erbettelten Geld eine Obdachlosenspeisung in ihrer Kneipe veranstaltet hat, sogar der Express berichtete darüber.

Joerg-3DetlefStephen-Mensch

Ein paar Schritte weiter werden Yvonne und Detlef vom nächsten Nachbarn aufgehalten. Tuncay Kozan steht in der Tür seines Internetcafés und strahlt, als er die beiden sieht. Sie müssen sofort reinkommen auf einen Espresso. Tuncay lebt und arbeitet seit 5 Jahren in Humboldt/Gremberg und schätzt vor allem den Zusammenhalt zwischen den Ladenbesitzern: „Man achtet aufeinander. Es ist kein Touristenort, die Deutschen sind meist sehr juristisch, hier ist der Anteil an Ausländern sehr groß und die sind untereinander nicht so juristisch. Wenn ein Polizist in einen deutschen Laden kommt, dann fragt der Deutsche, wo ist ihr Dienstausweis. Wenn ein Polizist hier in einen ausländischen Laden kommt, dann biete ich ihm einen Kaffee an. Es ist einfach lockerer und das kann man erleben.“

Angela_6151

Auch Teilnehmerin Angela, die aus Düsseldorf angereist ist um mal ein anderes Stück Köln zu entdecken, fällt auf, wie selbstverständlich hier Integration funktioniert und die Menschen voneinander profitieren. Ein deutsches Rentnerpaar sitzt im marokkanischen Café und trinkt Pfefferminztee?!? Das hat sie vorher so noch nicht gesehen, „normalerweise bleibt doch jeder eher für sich, hier ist das anders. Dafür muss man allerdings zweimal hinschauen, denn es ist so selbstverständlich, dass es eigentlich nicht auffällt. So wünscht man sich das.“ Die ältere Dame neben Ihr, die seit Jahren im Viertel wohnt und ihren Kaffee mit Freunden im Amin trinkt, ist dann auch zu einem Foto zu überreden.

Erst mal ran tasten

Die erste Runde, die wir nach der Vorbesprechung durchs Viertel drehen, ist bereits voller solcher Eindrücke. Auch die TeilnehmerInnen, die nicht von hier kommen und sich noch vorsichtig in der fremden Umgebung bewegen, finden schnell Kontakt zu den Menschen und Ladenbesitzern vor Ort. Obwohl wir uns erst mal mit der Umgebung vertraut machen und die Straßen entdecken wollen, kommen wir an den Leuten hier nicht vorbei. Sehr offen und aufgeschlossen präsentiert sich das Viertel, das schöne Wetter an dem Mittwoch nachmittag unterstützt diese Wirkung, denn die Menschen sitzen und stehen auf der Straße, im Gespräch, bei der Arbeit oder einfach bei einer kurzen Teepause.

Angela-Strasse{mqgallery:gallery id=16}

Dennoch soll der erste Blick den Straßenzügen und markanten Kennzeichen des Viertels gelten. Ein fotografisches Herantasten an die Besonderheiten, Stellen und Ecken, die es sonst nicht gibt. Dafür muss das Auge schon feinfühlig sein in Humboldt/Gremberg, denn auf den ersten Blick gibt es hier nichts, was diesen Stadtteil von vielen anderen in Köln oder auch anderen Städten groß unterscheidet. Die Eisenbahnbrücke, die die Taunusstraße in der Mitte teilt bietet einen ersten Blickfang. Zusammen mit dem seit 2 Monaten leer stehenden Gemüseladen, dessen Verkaufsständer noch vor der Tür stehen als würden sie auf Ware warten zeigt sich hier ein erstes markantes Motiv, was so woanders nicht existiert. Weiter fallen die vielen nordafrikanischen Läden auf, arabische Schriftzeichen und ein Warensortiment, dass es so auch nicht überall gibt.

Angela-Strasse2 ManuelaJoerg_Domhaus Stephen_F5A6006Susanne-Strasse

Nach einer ersten Zwischenbesprechung steigert sich die Menge und Qualität der entdeckten Motive ungemein. Eine kurze Bildkritik öffnet den Blick für weitere Details und andere Perspektiven, ebenso wie der Schulterblick bei den anderen FotografInnen. So kommen wir denn spätestens alle 30 Minuten zusammen und klemmen uns hinter die Kameradisplays, zeigen rum, kritisieren, loben, erfreuen uns an den Ergebnissen und ziehen mit neuen Ideen wieder los, um noch bessere Bilder zu machen.

{mqgallery:gallery id=15}

In der dritten Runde stehen dann nach Umgebung und Details die Menschen im Fokus unserer Motivsuche. Wir sind mittlerweile im Viertel angekommen, die Menschen hier wissen, was wir machen und freuen sich über unser Interesse an „ihrem“ Stadtteil. Jetzt bekommen wir die Geschichten erzählt, die wir zu finden hofften. Wie die von Sabri, der nach 10 Jahren in Bayern wieder froh ist, zu Hause zu sein: „Ich bin hier aufgewachsen und habe die Freunde vermisst. In Bayern sind die Menschen echt spießig, nicht so freundlich wie hier“, sagt er, während er in die Sonne blickt und leicht den Kopf schüttelt. Ganz so, als würde er sich fragen, wieso er es dann so lange in Bayern ausgehalten hat.

Stephen-MenschDetail

Warum nicht?

So ähnlich sieht es Mustafa, der seit 2 Jahren in einem Lebensmittelgeschäft arbeitet. Er lebt bereits 14 Jahre hier und schätzt die Vielfalt der Geschäfte auf der Straße. Integration und Argwohn vor anderen Nationalitäten sind hier gar kein Thema. Susanne_1373 Susanne-Metzger

Wo wir hinkommen, schauen die Menschen erstaunt, wenn wir fragen, ob das zusammenleben mit so vielen Nationalitäten denn funktioniert. Fast erstaunt über diese Frage sind sich fast alle einig: „Es gibt keinen Grund, warum nicht!“ Susanne kann gar nicht anders, sie wird förmlich ins Geschäft hineingezogen und von Mustafa eingeladen, sich alles in Ruhe anzuschauen und erklären zu lassen.

Joerg-5 Joerg-6

Beim Friseur wird sich gleich in Pose geworfen als Jörg den Laden betritt, so schnell kann Inhaber Chakib das Fotografieren gar nicht erlauben. Die Stimmung ist ausgelassen beim Haare schneiden und alle, die mit ihrem Haarschnitt bereits fertig sind, lassen sich gerne ablichten.

Dass es nicht nur Sonnenseiten in einem so bunten Viertel gibt, ist auch klar. Und so hören wir auch Stimmen von Menschen, die nicht nur vollmundig positiv vom Stadtteil und dem Leben dort erzählen. Finanzkrise und die Tatsache, dass die Schere zwischen arm und reich sich immer weiter öffnet, bekommen gerade in einem Viertel mit sozial schwacher Struktur viele Menschen besonders hart zu spüren. So hören wir, dass Gehälter und Jobs weniger werden, die Mieten aber steigen und dadurch auch die Probleme im Miteinander größer werden.  Einen sozialen Brennpunkt oder eine NoGo-Area ist Humboldt/Gremberg aber auf keinen Fall. Eher verkannt und unterschätzt und so genießen wir die Stunden auf der Taunusstraße, so lange noch alles so ist, wie es ist und hoffen, dass es auch noch lange so bleibt.

Detlef_2342

Die Herren, die beim Schneider in der Nähstube sitzen und sich unterhalten sind sich auch sicher, dass es auf der Taunusstraße noch viele Jahre so ruhig und entspannt bleibt, wie bisher. Wenn man den Laden betritt, hat man das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein, so bedächtig und ruhig wird hier gearbeitet, Tee getrunken und philosophiert.

Detlef_2339

Die Eindrücke der TeilnehmerInnen sind ebenfalls sehr positiv. Zum Teil sind sie skeptisch in den Tag gegangen, was bei dem Versuch schon rauskommen kann in einem Stadtteil, von dem nicht bekannt ist, dass er irgendetwas zu bieten hat. Dann aber haben sie sich mitreißen lassen von der Offenheit und festgestellt, dass es hilft, das eigene Auge zu schulen und die Wachsamkeit für Motive und Geschichten erhöht. Besonders dann, wenn es eingangs eben nicht so aussieht, als würde es Motive ohne Ende gegen.

So gingen die 3 Stunden bis zur Abschlußbesprechung im Lamäng schnell rum, 567 Bilder haben die insgesamt 8 TeilnehmerInnen gemacht und schöne Geschichten und Erinnerungen mitgenommen. „Ein Ansporn, das gleiche mal im eigenen Viertel zu machen und die Umgebung dadurch mit anderen Augen zu sehen“, resümiert Susanne nach unserem Fotoevent. Tolle Idee.

Dafür nehme ich mir die Zeit

„Komm‘ in ein paar Tagen wieder, setz‘ Dich hin und trinke einen Pfefferminztee bei mir. Bei einem Pfefferminztee bleibt in Marokko die Uhr stehen, da brauchen wir Ruhe für und nehmen uns Zeit. Das ist eine wunderbare Sache“, sagt mir der Wirt vom Kaffee Amin noch als wir aufbrechen. Auf diesen Tee freue ich mich schon.

######

Herzlichen Dank allen TeilnehmerInnen für die tollen Fotos und Geschichten, die Ihr bei unserem Event gesammelt habt. Mit dabei waren: Angela Wüsthof, Susanne Terhoeven (beide aus Düsseldorf), Heinz Kirberg, Yvonne Clement und Detlef Ludwig (unsere Locals aus der Feldbergstraße), Manuela Küsters, Oliver Brückner und mein Fotobuddy Jörg Grzenia. Alle Fotos auf dieser Seite wurden von den TeilnehmerInnen des Foto-Events „Entdecke Deine Stadt“ gemacht.

Der TV Bericht zum Event wird am Mittwoch, den 3. September 2014 um 19:30 Uhr im WDR, Lokalzeit Köln ausgestrahlt. Lasst die Einschaltquote in die Höhe gehen!  In der Mediathek vom WDR ist der Beitrag noch weitere 7 Tage zu sehen.

 

 

 

Oliver_6489 Oliver_6499

Du möchtest auch mal ein „Entdecke Deine Stadt“-Fotoevent in Deinem Viertel erleben? Dann schreibe uns unten in die Kommentare, welches Viertel wir als nächstes besuchen sollen und was wir auf keinen Fall verpassen dürfen.

TermineLink